DIE HEILSTÄTTEN BEELITZ -

MÄNNER SANATORIUM (Pavillon A I) Quadrant C

Bei der Begehung des Areals vor dem Männersanatorium fällt sofort die fast 4m hohe Betonskulptur auf die zu Ehren der „Helden der Sowjetischen Union“ errichtet wurde. „Ewiger Ruhm den Helden und Gefallenen für die Freiheit und die Unabhängigkeit unserer Heimat“ lautet die Inschrift auf dem Sockel, die zu Beginn der achziger Jahre erstellt wurde.

                                 














Das Sanatorium für Männer ist ein langgestrecktes Gebäude (146 m lang), mit Hauptlängstfront nach Süden gerichtet. Das Gebäude ist, wie viele andere auch nur teilweise unterkellert.

Die Schlaf- und Wohnräume der Patienten bilden den Hauptteil des Gebäudes. Die meisten Räume sind nach Süden gerichtet, einige liegen aber auch west- und ostwärts, Krankenräume mit reinem Nordlicht sind vermieden worden. Diese verteilen sich auf das Erd- und Obergeschoss. Einige Reservezimmer liegen im ausgebauten Dachgeschoss. Die Großteil der Patienten hatte also nur wenige Stufen bzw. ein Stockwerk zu besteigen - deswegen wurde vom Einbau von Fahrstühlen abgesehen.

In den beiden Hauptstockwerken befinden sich in der Nähe der Krankenzimmer je zwei große Waschräume (es kam auf fünf Patienten ein Waschbecken). In den Waschräumen waren auch besondere Gurgeleinrichtungen vorgesehen.

In der Hauptquerachse ist ein Flügel nach Norden ausgebaut. Dieser enthält im Untergeschoss Räume für die indirekte Niederdruckdampfheizung gespiesen vom zentralen Heizkraftwerk sowie Werkstatt und einen Wäschesortierraum, im Erdgeschoss einen Operationssaal mit Nebenräumen und quer gelagertem Lüftungflur sowie Baderäume und Räume für Massage und elektrische Behandlung, Röntgenkabinett und Laboratorium, im Obergeschoss ebenfalls Bade-, Massage- und Räume für die elektrische Behandlung. Von den technischen Einrichtungen ist so gut wie nichts mehr vorhanden.


An der Westseite des Gebäudes befindet sich der große, durch zwei Geschosse reichende Speisesaal welcher auch geselligen Zwecken dienen sollte.

Neben dem zur Aufnahme einer Bühneneinrichtung geeigneten erhöhten Ausbau befand sich einst ein elektrisch betriebenes Orchestrion. Große Tage-, Lese- und Raucherräume gruppierten sich in beiden Etagen um den großen Saal.

An den Längsseiten des Saales sind Veranden vorgelagert, die für den Aufenthalt der Patienten im Freien gedacht waren.


Symmetrisch zu beiden Seiten des langgestreckten Mittelbaues an der Südseite sind zwei große zweigeschossige, bedeckte und gegen Wind geschützte Hallenanlagen mit luftigen Säulenstellungen angeordnet worden für den Aufenthalt der Patienten bei schlechtem Wetter.


Das Gebäude enthielt im Erdgeschoss Räume für 83 Betten, im Obergeschoss Räume für 82 Betten und im Dachgeschoss Räume für ca. 21 Reservebetten, doch konnte die Belegungsziffer ohne jeden Nachteil für die Patienten auf über 200 erhöht werden.


Heute herrscht einsame Stille im Haus, vereinzelt unterbrochen von einem Tropfen irgendwo in einer alten Leitung und das Knarren von Holz in der Wiege des draussigen Windes...

historische Aufnahme

Oktober 2009

fotografiert mit Canon EOS 300 D, Objektiv:  Canon EF- S 10 - 22mm  1: 3,5  USM



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